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Hunley/Davids
Im amerikanischen Bürgerkrieg setzte der Süden eine neue Waffe gegen die
Blockadeflotte ein. Es handelte sich um den sogenannten David, ein dampfgetriebenes, zigarrenförmiges Fahrzeug von 15 m Länge mir
4 Mann Besatzung. Es fuhr, bis auf ein Luk und den Schornstein, ganz untergetaucht. Zum Angriff besaß es einen Spierentorpedo.
Den größten Erfolg erzielte dieser merkwürdige Zwitter am Abend des 5. Oktober, als ein David durch die Blockadeflotte brach. Es
gelang dem Kommandanten, seinen Torpedo unterhalb der Wasserlinie in den Rumpf der New Ironsides zu rammen. Die Ladung von 60
Pfund erwies sich zwar als zu schwach, um das dickwandige Panzerschiff zu versenken, aber durch die Erschütterung traten zahlreiche
Lecks und Beschädigungen auf, so daß das Schiff zu umfangreichen Reparaturen ins Dock mußte.
Dieser Erfolg veranlaßte die
Konföderation, Mittel für die Entwicklung eines wirklichen Tauchbootes zur Verfügung zu stellen. Es hieß C.S.S. Hunley, hatte
9 Mann Besatzung, von denen 8 die Kurbeln zum Drehen der Schraube bedienten, war 7,5 m lang und besaß vorn und achtern zu
flutende Abteilungen, um die Stabilität zu gewährleisten. (Abb.7/8) Nachdem bei einer Reihe von Unterwassererprobungen mehrere
Besatzungen ertrunken waren, verbot General Beauregard weitere Fahrten in getauchtem Zustand. Im Februar 1864 griff das
halbgetauchte Boot mir einem Spierentorpedo am Bug die neue Schrauben-Sloop Housatonic an. Es wurde entdeckt, aber bevor die
Sloop das Feuer eröffnen oder Fahrt aufnehmen konnte, hatte das U-Boot seinen Torpedo bereits in ihren Rumpf gerammt. Hunley und
Housatonic sanken beide.
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Im ganzen aber wurden bis zum amerikanischen Bürgerkrieg nur geringe wirkliche Fortschritte erzielt. Die
Entwicklung eines U-Bootes für Fernfahrten mußte bis zum Vorabend des ersten Weltkrieges warten.
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